1km 19,2 Wir beginnen unsere Reise über die Fichtelgebirgsbahn kurz hinter Lauf an der Pegnitz, wo die Strecke vor dem Bahnhof Neunkirchen am Sand die Autobahn 9 überquert. In diesem Bereich ist die Bahn eher als »rechte Pegnitzstrecke« geläufig, zur Abgrenzung von der auf der Südseite des Flusses verlaufenden Strecke Nürnberg - Schwandorf. Wir sehen 232 240 vor einem stattlichen Güterzug (3. Mai 2008).
2km 29,6 Hinter Hersbruck (rechts Pegnitz) zweigt die Verbindungsstrecke nach Pommelsbrunn ab, die eine kurze Verbindung auf die andere Pegnitzseite und damit zu den Strecken nach Weiden und Schwandorf herstellt - zu ihr gehört auch die Kilometrierungsangabe »1,8«. 614 030, der hier am 1. Oktober 2007 den Fußgängersteg unterquert, bleibt aber für seine Weiterfahrt nach Neuhaus (Pegnitz) dem Pegnitztal treu.
3km 36,4 Das Laub beginnt sich bereits zu verfärben, als sich 614 005/006 am 1. Oktober 2007 bei Alfalter in den Gleisbogen legen. Das Tal beginnt hier langsam enger zu werden. Zu diesem Zeitpunkt war diese 614-Einheit die letzte in der klassischen »Pop-Lackierung«, mit der diese Züge zwischen 1971 und 1974 ausgeliefert wurden. Der Zug bleibt als Museumsexemplar erhalten.
4km 43,2 Bei Enzendorf hat die Strecke bereits ihren ersten Tunnel und sechs Pegnitzquerungen hinter sich – 19 weitere Pegnitzbrücken folgen noch auf den nächsten 23 Kilometern. Der Regionalexpress 3407/3447 besteht hier aus einer Doppeleinheit 610 – eine Baureihe, die man heute leider nicht mehr im Betrieb erleben kann. Dazu auf den nächsten Seiten noch mehr (4. Mai 2008).
5km 44,0 Nach einer weiteren Pegnitzbrücke und der Fahrt durch den 268 Meter langen Plattetunnel (und übrigens unter einem Steinbruch hindurch), rollt der Triebwagen für den nächsten Halt in Rupprechtstegen aus. Die markante Felsformation ist seit Jahrzehnten ein Motivklassiker! 614 051 führt hier einen Regionalzug nach Neuhaus (Pegnitz) an.
6km 44,4 Eines meiner fotografischen Frühwerke aus meiner »schwarz-weißen Epoche«: 614 012/011 halten am Haltepunkt Rupprechtstegen, um mich als einzigen Fahrgast zur Weiterfahrt nach Nürnberg aufzuznehmen. Das Foto entstand am 15. August 1987 – viel hat sich allerdings bis heute nicht an dieser Szenerie verändert. Die Triebwagen der Baureihe 614 sind allerdings längst abgestellt, und heute steigt man hier in moderne LINT-Triebwagen der Baureihe 648 ein.
7km 44,6 Im Bahnhof Rupprechtstegen wurde 2008 dieser 1930 von WUMAG gebaute C4i-30 / Bye 655 aufgestellt, der in den Sommermonaten als Restaurationswagen für Ausflügler dient (»Rast-Waggon Rupprechtstegen«). Auf diesem Foto vom 4. Mai 2008 steht der Wagen noch frei, seit 2016 befindet sich links ein kleiner Anbau mit Küchen- und Thekenhaus für einen Biergartenbetrieb. Eine schönde Idee, die Eisenbahntradition mit dem Tourismus zu verbinden.
8km 45,8 Direkt hinter Rupprechtstegen folgt der spektakuläre Abschnitt der Pegnitztalbahn mit Tunnels und Brücken in dichter Folge. Nach einem schweißtreibenden Aufstieg wird man mit diesem Ausblick belohnt: Eine dreiteilige 612-Garnitur rauscht hier zwischen dem 80 m langen Hufstättetunnel und dem 218 m langen Rothenfelstunnel über den hohen Damm (4. Mai 2008).
9km 46,0 Die gleiche Stelle, aber am gleichen Tag in entgegengesetzte Richtung fotografiert: Vor den hoch aufragenden Flesen nagelt eine 614-Garnitur (mit 614 030 an der Spitze) weiter nordwärts durch das Tal. Rechts unten steht ein Fernsprechkasten, erkennbar an dem »F-Zeichen«. Leider wurde dieses Emaille-Schild im Sommer 2008 gesthlen, so dass der Kasten heute etwas schmucklos aussieht.
10km 46,4 Am Hufstättetunnel gibt es Dank der dichten Folge an Tunneln den bei Eisenbahnfotografen recht bekannten »Vier-Tunnel-Blick«. 218 275 sehen wir hier mit einer Regionalbahn nach Nürnberg bei der Fahrt durch den 185 m langen Sonnenburgtunnel. Das Bild lässt das enge und wildromantische Tal, durch das sich die Bahn 1877 ihren Weg schlug, gut erahnen (1. Oktober 2007).
11 Nur rund 100 Meter weiter und 25 Meter höher entstand dieses Bild. Immer noch sehen wir im Hintergrund den Sonnenburgtunnel. Als diese Aufnahme am 28. Mai 2016 entstand, waren allerdings die Loks der Reihe 218 und die Triebwagen 610 und 614 längst im Pegtnitztal verschwunden. Der Regionalverkehr wird nun von den zweilteiligen Triebwagen der Reihe 648 bewältigt, hier der 648 309.
12km 46,4 Der Zug befindet sich fast an der gleichen Stelle wie auf dem beiden vorangegangenen Bildern, aber nun blicken wir direkt auf das Portal des Sonnenburgtunnels, der durch seinen markanten Felsüberhang besonders auffällt. 612 487 braust hier auf Nürnberg zu. Das Foto mag kaum zu vermitteln, mit welcher Geschwindigkeit die Züge durch das Tal brettern (3. Mai 2008).
13km 47,4 Am Bahnsteig des kleinen Unterwegsbahnhofs Velden (Pegnitz), der in den 1970ern vor allem durch Fleischmann-Gleisplanhefte den Modellbahnern bekannt wurde, treffen wir wieder den »Museumszug« 614 005/006 in der alten »Pop-Lackierung«, der hier am 30. September 2007 auch dem Zug in die Gegenrichtung begegnet. Leider steht der Zug heute untätig im Nürnberger Verkehrsmuseum und rollt nicht mehr.
14km 51,4 31. Mai 1992: Mit der Einführung der neuen Baureihe 610 wird in Deutschland der planmäßige Betrieb mit Zügen mit gleisbogenabhängiger Wagenkastensteuerung eingeführt. Die 20 Triebwagen bleiben rund 15 Jahre sehr erfolgreich im Einsatz, bis Ersatzteilprobleme und Schäden ihnen ein Ende bereiten. Am Ortsausgang von Neuhaus habe ich am Morgen des 31. Mai diesen ersten Zuglauf der 610 abgepasst.
15km 52,0 Auch wenn es dieser Kurzzug nicht unbedingt vermuten lässt, wird über die Pegnitzstrecke auch reger Güterverkehr abgewickelt. An 28. Mai 2016 bringen 232 571 und 233 112 ganze sieben Güterwagen von Kirchenlaibach Richtung Hersbruck voran. Der Zug rollt nahe des Dörfcherns Hammerschrott gemütlich talwärts auf Neuhaus (Pegnitz) zu. Die Brücke, auf der wir hier stehen, ist auf dem nächsten Bild im Hintergrund zu sehen.
16km 52,4 Nach 25 Einsatzjahren ist das Ende der Baureihe 610 (siehe vorletztes Bild) bereits zum Greifen nahe: 610 011/511 und eine weitere Garnitur beschleunigen nahe des Neuhauser Ortsteils Hammerschrott für die Weiterfahrt zum Städtchen Pegnitz. Die Strecke verlässt hier für einige Kilometer das enge Pegnitztal und erreicht weitläufige Auen. Und auch bergauf geht es, denn bis Pegnitz müssen 35 Höhenmeter überwunden werden. (2. Oktober 2007).
17km 55,8 Die Pegnitzaue zwischen Ranna und Michelfeld befindet sich in einem ausgedehnten Waldgebiet, durch das einzig die Bahn und ein paar Wirtschaftswege führen. Hier ist man wirklich einsam, sofern nicht der eine oder andere Wanderer um die Ecke kommt. 612 992 legt sich hier als RE 3445 in den Gleisbogen (3. Mai 2008).
18 Der Blick in die Gegenrichtung lässt eine Ahnung zu, in welcher Einsamkeit man sich hier mitten in den Pegnitzauen befindet. 233 322 unterbricht mit einem langen Autotransportzug die Stille. Das Zusatzschild unter der Hektometeranzeige weist auf die Wasserschutzzone hin, die sich hier befindet (2. Oktober 2007).
19km 66,9 Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Pegnitz verrät, warum für die überwiegend in Franken und Bayern gebauten Bauten rasch die Bezeichnung »bayrischer Würfel« die Runde machte. Die standardisierten Gebäude wurden an vielen Orten an den süddeutschen Strecken errichtet (28. Mai 2016). An dieser Stelle haben wir auch die Pegnitzquelle erreicht, und die Fichtelgebirgsbahn wird wieder ihrem Namen treu.
20km 75,5 Schnabelwaid: Der kleine Ort auf 473 Metern Höhe hat nicht einmal 1000 Einwohner, aber immerhin einen bedeutenden Trennungsbahnhof. Hier zweigt die eingleisige Strecke nach Bayreuth von der Fichtelgebirgsbahn ab. An der Nordeinfahrt des Bahnhofs steht dieses Brückchen an der Einfädelung der beiden Strecken. 612 596 legt sich in den Bogen (29. Mai 2016).